Ich wurde 1944 im letzten Jahr des Weltkriegs in einem winzigen Nest, in Sachsen-Anhalt, in Großkugel, in der SBZ (der sowjetischen Besatzungszone) geboren. Nachdem ich als „Republikflüchtling“ in einem kleinen Gefängnis gesessen hatte, musste ich erneut fliehen – mit einem nun erfolgreichen Fluchtversuch aus der unerträglichen, äußeren Beengung: das große, freundliche oder – bei Zuwiderhandeln – sofort hochrepressive Gefängnis DDR, im Jahr 1972.
1978 begann ich eine sehr, sehr lange Reise, die mehr als 46 Jahre dauern sollte.
Der bekanntlich erste Schritt entstand aus einem Gefühl, oft in meiner ersten Kladde (mittlerweile bei Nummer 721) notiert:
„Ein Wurm“ zu sein.
Die einzige Erlaubnis, die ich wirklich brauchte, war die meines Unterbewusstseins – die ich natürlich „for free“ erhielt.
Es ist und war zweifelsfrei ein genetisch stark bestimmter Job, der getan werden musste.
Meine Lebensaufgabe?! (Von wem oder was auch immer determiniert?)
Ich hatte herauszufinden, warum, von wem und wann mir was angetan wurde –
mir, einem ganz normalen, unschuldigen Kind:
der Spross einer 19-köpfigen, herzlosen und harten fränkischen Stammfamilie von Leibeigenen,
die mich wiederholt und auf verschiedene Art und Weise „dekapitierte“ –
mir meine noch lange unbewusste Persönlichkeit raubte.
Und vor allem hatte ich – wesentlich später – das Wie herauszufinden (in den späteren Zweitausendern):
Welche wundersamen Wege vermochten wohl, über mehrere Generationen hinweg
„erfolgreich“ psychische Besonderheiten – erstaunlich in ihrer Stereotypie und Unveränderbarkeit – zu sichern?
Ohne „natürliche“, biologisch wirksame Substanzen?
Wie nur sollte das gehen?
Und: Wenn und falls – lässt sich etwas ändern?
Gar heilen?
Oder ist’s nur hinzunehmen?
Leider, leider: nichts zu machen?
Von Anfang an folgte ich (m)einer kontinuierlichen Denkweise:
Keinerlei „State of the Art“ wurde als der Standard akzeptiert.
Später werde ich die intensive 24/7-synaptisch-höchstintensive Teamarbeit des Unterbewusstseins beschreiben, das sich im sogenannten „Reptiliengehirn“ (RG) befindet – oberhalb der Medulla oblongata.
(Unser deutsches „Zwischenhirn“, die anatomisch sogenannte „Fossa rhomboidea“.)
„Vergessen“ – und letztmals 1968 erwähnt durch Hoimar von Ditfurth –
nun von mir in seiner täglichen Höchstleistung wiederentdeckt.
Dieses RG ist der wirkliche, der Motor unserer Tages-, Nacht- und Lebenszeit:
in jeder perfekten Minute, seit Millionen von Jahren – in jedem Menschen dieser Erde.
Geräuschlos-effizient. Natur halt.
Sogar meinen reichlichen Bierkonsum erlaubte ich mir selbst –
über Jahrzehnte – neben dem täglich genervten Konflikt- und Erleichterungstrinken:
als unerlässliches Analysetool
wie auch als Sprengwerkzeug und -mittel.
Ein beschissener „Ruf“ von euren Gnaden – euch Eingeborenen – war nicht zu verlieren,
denn ich hatte eh keinen.
Außenseiter. Immer Fremdling. Gar Trinkender.
Und dazu noch „Ossi“ – Flüchtling von und vor der DDR –
zu allem Überfluss mit einer suspekten politischen Knastkarriere.
All diese Infragestellungen und degoutanten Relativierungen
waren mir von Anbeginn „natürlich“ piepe.
Denn – wie ich erkannt habe –:
Alle Arten von Verachtung, gar Herablassung sind rein synaptische Morphologie.
Kompensierte Minderwertigkeit.
Also nicht zu beeinflussen – wie etwa eine heftig fremdenfeindliche Reaktion
(insbesondere bei der älteren Generation synaptisch getriggerter „Herrenmenschen“).
Politische Korrektheit ist rational eine Forderung systematischer Regulierung.
Tatsächlich aber sind wir Menschen –
alle aus denselben Bausteinen, und in unserer Vergänglichkeit –
absolut identisch.
Am 3. Dezember 2023, einem der glücklichsten Tage meines Lebens,
hörte ich komplett mit dem Trinken von Hochprozentigem auf.
Ich hatte die äußerst glückliche Erfahrung einer „Re-Unifikation“.